Los geht’s – die „Nachhilfe-Milliarde“ ist da, und Prima Tandems ist bereit :-)

Anlässlich des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ und der damit verbundenen zusätzlichen Unterstützung für Schülerinnen und Schüler wollen wir uns als gemeinnützige Initiative „Prima Tandems“ noch einmal kurz vorstellen.

Seit unserer Gründung Ende 2018 verfolgen wir das Ziel, die Unterstützung innerhalb der Schulgemeinschaft nach dem Prinzip „Schüler helfen Schülern“ auszuweiten, um schulische Chancengerechtigkeit und Bildungsgleichheit zu erhöhen – insbesondere für all jene Familien, die sich kommerzielle Nachhilfe nicht leisten können. Mit unseren vielfältigen Angeboten wollen wir außerdem Schulen dabei unterstützen, ihre Schüler*innen besser miteinander zu vernetzen und allen Lernenden dadurch ein nachhaltiges schulinternes Lernhilfe-Angebot bieten zu können.

Im Rahmen dessen arbeiten wir bereits mit verschiedenen Partnerschulen zusammen – aktuell hauptsächlich im Raum Dresden und Leipzig, zukünftig jedoch auch noch mehr in anderen Regionen von Sachsen. Bisher sind wir vorrangig an Gymnasien aktiv, aber in den letzten Monaten konnten wir gleich mehrere Oberschulen als zukünftige Partnerschulen gewinnen.

Unsere 4-teilige Workshop-Serie („Impulsgeber für Hilfsbereite“) bereitet Schülerinnen und Schüler darauf vor, ihren Lernpartner*innen gute, zielgerichtete Lernhilfe zu geben. Durchgeführt werden die 2-stündigen Seminar-Blöcke vor Ort in unseren Partnerschulen von Pädagogik-Studierenden der Universität Leipzig und der TU Dresden, die mit Begeisterung unsere Grundidee weiterentwickelt haben.

Zusätzlich haben wir Online-Angebote, mit deren Hilfe sich passende Lern-Tandems über verschiedene Klassenstufen hinweg zusammenfinden können, um bei persönlichen Lerntreffen oder auch direkt über unsere Web-App miteinander üben zu können. Im Vordergrund steht dabei das gemeinsame Lernen innerhalb der Schulgemeinschaft, sodass jede Partnerschule die Möglichkeit bekommt, die Einstellungen für ihren eigenen abgeschlossenen Bereich unserer Vermittlungsplattform selbst festzulegen.

Mit diesen Unterstützungsangeboten für schulinterne Lernhilfe möchten wir dazu beitragen, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und Eltern ein wenig zu entlasten, indem die Kinder und Jugendlichen eigenständig Förderunterricht im kleinen Maßstab organisieren und dabei nur punktuell pädagogische Begleitung benötigen.

Hintergrund zum Corona-Aufholprogramm in Sachsen:

Mit zwei Milliarden Euro hatten Bund und Länder am 5. Mai das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ beschlossen, um die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abzumildern. Zum gezielten Abbau von individuellen pandemiebedingten Lernrückständen soll das Nachholprogramm ein umfangreiches Maßnahmenpaket enthalten. Dem Freistaat Sachsen stehen daraus Mittel in Höhe von insgesamt 47,5 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich ergänzt der Freistaat das Programm mit entsprechenden Mitteln in gleicher Höhe, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler Unterstützung erhalten, die diese am dringendsten benötigen.

Einen Schwerpunkt des Maßnahmenpakets bilden die „unterrichtsergänzenden und unterrichtsintegrierten Förder- und Nachhilfeangebote“. Ab dem Schuljahr 2021/2022 sollen nun allen Schulen zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, womit bedürftige Schülerinnen und Schüler Förder- und Nachhilfeangebote – auch unter Einbeziehung externer Bildungsanbieter – bekommen.

Ausgangspunkt bilden die von den Lehrkräften diagnostizierten Lernrückstände, auf deren Grundlage einzelne Schülerinnen und Schüler oder Schülergruppen Nachhilfe innerhalb der Schule, an Volkshochschulen oder von Nachhilfeorganisationen erhalten. Wie schon in unserem vorherigen Blog-Beitrag festgestellt, können im Rahmen des flexiblen Einsatzes der Fördermittel auch Mentoren, Schülerpatenschaften und andere Formen niedrigschwelliger Nachhilfe finanziert werden. Auch außerschulische Lernorte können genutzt werden, ebenso Angebote von externen Bildungsträgern oder Angeboten von Fachkräften in Horten und Kitas.

Hierfür wurde am 5. Juli eine neue Servicestelle im Landesamt für Schule und Bildung aktiviert, welche die Schulen bei der Organisation und finanziellen Abwicklung unterstützt. Auch die Ganztagesangebote, die weiterhin zum Aufholen von Lernrückständen beitragen können, werden um 15 Millionen auf rund 63 Millionen Euro aufgestockt. Die Maßnahmen können auch zur Lernmotivation und zur sozialen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler genutzt werden. Die Leitung der Servicestelle hat Birgit Willhöft übernommen, der wir hiermit viel Erfolg im neuen Aufgabenbereich wünschen.